Flughafen Zürich beantragt höhere Gebühren für laute Flugzeuge

Zürich - Die Flughafen Zürich AG will die Lärmgebühren erhöhen und hat beim Bundesamt für Zivilluftfahrt einen Antrag auf die Erhöhung und eine Neueinteilung der Lärmklassen gestellt. Insbesondere die Kosten für Nachtflüge sollen steigen.

Am Flughafen Zürich sollen die Lärmzuschläge erhöht werden. Laut einer Medienmitteilung hat die Flughafen Zürich AG ein Gesuch zur Anpassung der Entgeltordnung beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) eingereicht. Die Anhörung des BAZL soll bis zum 10. Februar 2025 abgeschlossen sein.

Begründet wird die angestrebte Neufestsetzung der Gebühren mit zu hohen Lärmimmissionen. Insbesondere der Fluglärm in den Nachtstunden übersteige die zulässigen Werte gemäss der Lärmschutzverordnung des Bundes. Über eine Erhöhung der Nachtflüge werden Anreize geschaffen, pünktlich und mit möglichst leisen Flugzeugen zu fliegen, heisst es.  

Das aktuelle Gebührenmodell basiere auf einer mehr als zehn Jahre alten Berechnung. Diese Werte müssten unter Berücksichtigung der technologischen Entwicklung und anhand der Lärmmessdaten 2023 erneuert werden. Zudem müsse eine Unterteilung in fünf Lärmklassen entsprechend der Flugzeugtypen erfolgen.

Neben neuer Lärmklassen sei eine Erhöhung der Lärmzuschläge für Starts nach 23 Uhr vorgesehen sowie eine zusätzliche Gebührenstufe für Starts ab 23.15 Uhr mit dem Ziel möglichst rascher Starts im Verspätungsfall.

Auch Landungen zwischen 23.15 Uhr und 23.30 Uhr sollen mehr kosten. Im internationalen Vergleich fallen in Zürich durch das sich in der Vernehmlassung befindliche SIL-Objektblatt bereits hohe Lärmzuschläge für laute Flugzeuge an. Dieses sieht laut Mitteilung eine Verdreifachung der heutigen Lärmzuschläge für Starts nach 23 Uhr vor.

Die neue Verordnung schliesst die Tageslärmgebühren ein. Fluggesellschaften sollen damit einen Anstoss zur Flottenerneuerung erhalten, weil Flugzeuge neuerer Generationen leiser sind. Im Fokus seien Kurz- und Mittelstreckenflotten der A320-Familie, die durch die deutlich leiseren A320neo ersetzt werden sollen. ce/heg

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