Eigenheimmarkt ist unbeeindruckt von Zinswende

St.Gallen - Die Preise für Wohneigentum haben trotz gestiegener Zinsen im zweiten Quartal 2022 um 1,3 Prozent angezogen. Laut Raiffeisen sind auch die SARON-Hypotheken gefragt wie nie. Mietwohnungen werden zunehmend knapp. Deutlich anziehende Mieten seien daher nur eine Frage der Zeit.

In ihrer aktuellen Lagebeurteilung des Schweizer Immobilienmarkts konstatiert Raiffeisen, dass sich der Schweizer Eigenheimmarkt „völlig unbeeindruckt von der Zinswende“ zeigt. Das weiterhin äusserst dünne Angebot habe zu weiter steigenden Preisen bei längerfristigen Hypotheken geführt. Demnach haben sich Einfamilienhäuser im zweiten Quartal 2022 um 1,3 Prozent verteuert. Die unverändert günstigen SARON-Hypotheken seien derzeit so gefragt wie nie zuvor, so das Bankhaus in einer Medienmitteilung.

Nach Jahren des Überangebots stünden die Zeichen im Mietwohnungsmarkt „nun klar auf Knappheit“. Solange die Mieten nicht kräftig ansteigen, fehlten die Anreize für den Bau zusätzlichen Wohnraums. „Deutlich anziehende Angebotsmieten sind somit nur noch eine Frage der Zeit und das Thema wird auf der politischen Agenda nach oben rücken“, wird Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff zitiert.

Bei der notwendigen Verdichtung reiche unter den gegebenen Bedingungen das Tempo „bei weitem“ nicht aus. Gründe seien die teureren Baukosten für Projekte mit höherer Dichte, zu strenge und unflexible Bau- und Zonenordnungen sowie eine zu liberale Einsprachepraxis.

Der Markt für digitale Grundstücke und Immobilien im Metaverse habe „im Zuge des Kryptowährungs-Booms einen regelrechten Hype“ und „enorme Preisschübe“ erlebt. Diese Blase sei Ende Juni geplatzt. Aufgrund der extremen Volatilität bleibe „Virtual Real Estate primär ein Spielfeld für sehr risikofreudige Spekulanten“. mm

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