CSEM entwickelt innovativen Baustein für Satelliten und CERN

Neuenburg - Das CSEM und seine Partner haben eine 3D-gedruckte Komponente zur Anwendung gebracht, die Wärme und Kälte in Satelliten, im CERN sowie in Medizin und Industrie überwacht und reguliert. Dafür wird ein Rohrsegment samt Drähten, Sensor und Stromanschluss additiv gefertigt.

(CONNECT) Das Centre Suisse d’électronique et de microtéchnique (CSEM) hat mit seinen Partnern im Rahmen des von der EU geförderten AHEAD-Projektseinen 3D-gedruckten Technologiebaustein entwickelt, dem in einer Mitteilung „Genialität“ zugesprochen wird. Diese Komponente, eine Rohrsegment, kann etwa in Satelliten-Anwendungen die Temperatur überwachen und sie regulieren. Die Besonderheit dabei ist, dass Drähte, Sensor und elektrischer Anschluss bereits integriert sind. Der Geschäftsbereich Wissenschaftliche Instrumente des CSEM leitete das internationale Innovationsprojekt AHEAD.

Der erste Anwendungsfall erstreckt sich auf einen von Thales Alenia Space entwickelten mechanisch gepumpten Flüssigkeitskreislauf (Mechanically Pumped Loop, MPL) für Telekommunikationssatelliten. Um zu verhindern, dass die Geräte an Bord in der Sonne überhitzen oder im Schatten einfrieren, kann der Satellit mit einem solchen MPL ausgestattet werden. Für das MPL hat das CSEM gemeinsam mit den beiden französischen Unternehmen Lisi Aerospace Additive Manufacturing und Thales Alenia Space dieses Rohrsegment entwickelt.

„Dank dem Design for Additive Manufacturing konnten wir integrierte Drähte zur Beheizung des Segments einsetzen“, erklärt CSEM-Gruppenleiter und AHEAD-Koordinator Hervé Saudan. „Durch die Anordnung der Drähte erreichen wir eine optimale Wärmeübertragung rund um das Rohr.“ Dagegen würden herkömmliche Folienheizungen nur einen begrenzten Bereich beheizen.

Anwendungsfall Nummer zwei ist das CERN in Genf. Dort wurde das Rohrsegment in ein Kühlsystem für Partikeldetektoren integriert. Für solche CO2-basierten Kühlsysteme der neuesten Generation ermöglicht die Innovation des CSEM die Erfassung von Messdaten an strategischen Stellen, was zur Verbesserung ihrer Leistung beiträgt.

Nun möchte das CSEM-Konsortium seine Innovation auch bei terrestrischen Internet-der-Dinge- und Industrie-4.0-Anwendungen zum Einsatz bringen, bei denen eine hochintegrierte Heizung, Kühlung oder In-situ-Messung erforderlich ist. Dabei wird an die Maschinen-, Medizin-, Biowissenschafts-, Lebensmittel- und Chemieindustrie gedacht. ce/mm

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