Allianz Trade prognostiziert schrumpfende Exporte

Wallisellen ZH - Allianz Trade geht für die kommenden Monate von schrumpfenden Exporten aus. Der vom Kreditversicherer der Allianz-Gruppe erhobene Index ist im November weiter in den negativen Bereich gerutscht. Bisher zeigt sich die Schweizer Wirtschaft trotzdem robust.

Der Allianz Trade Export Forecast ist seit August von -1,11 auf -1,40 Punkte gefallen, informiert Allianz Trade in einer Mitteilung. Damit liege der Indikator im November deutlich unter seinem langfristigen Trend und in etwa auf dem tiefen Niveau des ersten Pandemiejahres, so der bis März unter dem Namen Euler Hermes firmierende Exportkreditversicherer der Allianz Gruppe. Die Analysten von Allianz Trade gehen für die nächsten sechs bis zwölf Monate von einem schrumpfenden Exportgeschäft aus. 

„Nach wie vor weht wegen steigender Inflation, höherer Zinsen und anhaltender geopolitischer Unsicherheiten ein konjunktureller Gegenwind“, wird der stellvertretende Chefökonom der Allianz Gruppe, Andreas Jobst, in der Mitteilung zitiert. „Trotzdem gibt es einige Lichtblicke wie zum Beispiel die gute Verfassung des Arbeitsmarktes und die Widerstandsfähigkeit des schweizerischen Aussenhandels.“ Zudem weisen die Analysten auf die im Oktober auf nur noch 3 Prozent gesunkene Inflation hin.  

Vor dem Hintergrund des gefallenen Indikators passt Allianz Trade seine Wachstumsprognosen für die Schweizer Wirtschaft an. Statt wie im September von 2,5 Prozent gehen die Analysten nur noch von 2,2 Prozent Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr aus. Die Prognose für 2023 wird von 1,3 auf 0,3 Prozent gesenkt. 

In der Exportindustrie macht sich der Gegenwind erst langsam bemerkbar. „Die Schweizer Exportindustrie steht trotz des schwachen internationalen Umfeldes recht gut da“, erläutert Alen Kahrs. Dem CEO ad interim bei Allianz Trade Switzerland zufolge spielt dabei eine Rolle, „dass negative Effekte erst mit einer gewissen Verzögerung zu erwarten sind“. hs

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